Viertelfinal-Aus nach hartem Kampf: Garin stoppt Oberleitners Höhenflug

Was für ein Match, was für eine Stimmung! Neil Oberleitner und Cristian Garin (CHI) haben im Viertelfinale der Danube Upper Austria Open powered by SKE am Center Court für ein Spektakel gesorgt – am Ende musste sich der 25-jährige Wiener aber dem Chilenen Garin, der schon die Nummer 17 im ATP-Ranking war, nach zweieinhalb Stunden Spielzeit mit 2:6, 7:6 und 4:6 geschlagen geben.
Dabei sah es zwischenzeitlich sogar nach der nächsten Sensation aus: Oberleitner kämpfte sich nach verlorenem ersten Satz eindrucksvoll zurück, wehrte im Tiebreak des zweiten Satzes gleich zwei Matchbälle ab und zwang Garin in einen dritten Durchgang. Auch dort lag der 25-Jährige zwischenzeitlich mit einem Break vorne, konnte das Momentum aber nicht für sich nutzen. Garin konterte im entscheidenden Moment, profitierte am Ende des Matches von dem einen oder anderen leichten Fehler des Österreichers und steht nach dem 6:2, 6:7 und 6:4-Sieg im Halbfinale. Die heimsichen Tennisfans honorierten die Leistung der beiden Hauptdarsteller am Center Court mit tosendem Applaus und einer tollen Stimmung
„Es war ein sehr gutes Match, auch wenn es im ersten Moment natürlich sehr schmerzt“, zeigte sich Oberleitner nach dem Spiel enttäuscht, aber auch stolz. „Ich habe alles gegeben und habe alles am Court gelassen, es war eine intensive Partie mit unglaublicher Stimmung. Dass ich im zweiten Satz zurückkomme und mir die Chance auf den dritten erkämpfe, war stark. Da erlebt man innerhalb weniger Sekunden eine Achterbahnfahrt der Gefühle – aber im dritten habe ich zwei schlechte Servic-Games gespielt, das hat am Ende den Unterschied gemacht.“
Garin, der in den letzten Wochen immer wieder mit kleineren Verletzungen zu kämpfen hatte, lobte seinen Gegner: „Er hat super gespielt – ich war hingegen phasenweise richtig verkrampft. Ich habe gewusst, dass es heute schwer wird, wenn er sein Level hält. Ich bin stolz, dass ich mich durchgekämpft habe. Ich war einfach eine Spur konstanter am Ende.“
Im Halbfinale trifft der Chilene nun auf Román Andrés Burruchaga. Der Argentinier setzte sich im südamerikanischen Duell gegen Thiago Agustín Tirante nach über zweieinhalb Stunden mit 7:5, 4:6 und 6:3 durch.
Ebenfalls im Halbfinale steht Jérôme Kym. Der Schweiz profitierte dabei vom verletzungsbedingten Verzicht des Belgiers Alexander Blockx. Das letzte Halbfinalticket sicherte sich der Chilene Tomas Barrios Vera, der sich gegen Marco Trungelliti (ARG) mit 6:2 und 6:4 durchsetzen konnte und Kyms nächster Gegner ist.
Hipfl und Kym bleiben in der Erfolgsspur
Lokalmatador Nico Hipfl kann seinen Erfolgslauf im Doppelbewerb der Danube Upper Austria Open powered by SKEmit seinem Schweizer Partner Jerome Kym fortsetzen. Das Duo setzt sich nach überzeugender Vorstellung im Halbfinale gegen das an Nummer drei gesetzte Duo Anirudh Chandrasekar (IND) und Matwe Middelkoop (NED) mit 7:6 und 6:2 durch und steht am Samstag im Finale.
Die Freude bei Hipfl ist natürlich groß: „Ein Heimspiel in Oberösterreich – das gibt dir einfach noch mal einen Extraschub. Die Leute feuern dich an, und du spürst: Das ist daheim. Ich freue mich richtig auf das Finale, auch wenn wir es am Anfang der Woche nicht wirklich erwartet haben. Aber ich habe vor ein paar Tagen schon gesagt: Im Doppel kann alles passieren. Genauso war es, und dieses Mal ist sehr viel in unsere Richtung gelaufen. Wir wollen auch morgen am Center Court befreit drauflosspielen. Wir haben definitiv nichts zu verlieren.“
Der zweite Finalist wird am Freitag im Duell zwischen Neil Oberleitner/Marcelo Zormann (BRA) und Ryan Seggerman (USA)/David Stevenson (GBR) ermittelt.