Rot-weiß-rote Festspiele in Mauthausen

Foto: Manfred Binder

Der Super-Dienstag bei den Danube Upper Austria Open powered by SKE (27. April bis 4. Mai 2025) hätte aus rot-weiß-roter Sicht nicht besser laufen können. Neben Filip Misolic, Lukas Neumayer und Neil Oberleitner schaffte auch Joel Schwärzler den Aufstieg ins Achtelfinale. Während sich die heimischen Tennisfans über den Erfolg des rot-weiß-roten Quartetts freuen konnten, ist das Turnier für Marin Čilić (CRO) und Fabio Fognini (ITA) schon nach der ersten Runde vorbei.

Was für ein Auftakt auf dem Center Court! Der „Super-Dienstag“ der Danube Upper Austria Open powered by SKE hielt, was er versprach: In einem packenden Krimi setzte sich der Österreicher Filip Misolic gegen den ehemaligen Weltranglisten-16. Nikoloz Basilashvili (GEO) durch. Nach 2 Stunden und 40 Minuten hochklassigem Tennis und einem Duell auf Augenhöhe stand der 23-jährige Steirer mit 7:6, 6:7 und 6:4 als Sieger fest.

„Ich habe gewusst, dass es heute eine schwere Partie wird – Basilashvili gibt einem kaum Rhythmus, da muss man einfach durchkämpfen. Später hat er seinen Rhythmus gefunden, aber ich wusste: Ich muss dranbleiben und jeden Ball zurückbringen. Heute war es ein echter Fight mit vielen engen Ballwechseln. Aber ich denke, es war definitiv Werbung für unseren Sport“, verrät Misolic. Nachsatz: „Ich fühle mich hier in Mauthausen richtig wohl, habe hier auch immer gut gespielt. Deshalb versuche ich, von Match zu Match zu denken – ich weiß, der Weg ist noch lang.“

Im Achtelfinale bekommt es der 23-jährige Steirer nun mit dem an Nummer acht gesetzten Argentinier Thiago Agustin Tirante zu tun – für Misolic kein gänzlich unbekannter Gegner. „Ich kenne ihn, weiß, wie er spielt. Wir sind vor fünf Jahren schon einmal aufeinandergetroffen, damals hat er gewonnen. Seitdem ist viel passiert, von daher kann man das nicht mehr vergleichen. Ich freue mich jedenfalls aufs Match.“

Neumayer nimmt Auftakthürde

Kurz darauf folgte der zweite Akt, denn auch Lukas Neumayer behielt gegen den norwegischen Shootingstar Nicolai Budkov Kjaer die Oberhand und setzte sich in einer intensiven Partie mit 7:5 und 7:5 durch. „Natürlich bin ich happy, dass ich gewonnen hab – aber spielerisch war’s heute echt nicht das Gelbe vom Ei. Da ist noch richtig viel Luft nach oben. Im zweiten Satz war ich zweimal mit einem Break hinten und habe mich zurückgekämpft. Am Ende hab ich’s körperlich für mich entschieden und ihn einfach mehr laufen lassen“, erklärt der Salzburger, der nun auf den Schweizer Jerome Kim, trifft. Und wie lautet die Devise für das Achtelfinale? „Ganz klar: Kopf hoch, positiver bleiben, weniger leichte Fehler – dann läuft das Spiel von selbst besser.“

Čilić und Fognini scheitern in Runde eins

Für die erste große Überraschung des Tages sorgte allerdings Matteo Gigante. Der Italiener bot dem ehemaligen Grand-Slam-Sieger Marin Cilic nicht nur die Stirn, sondern zwang den Kroaten nach knapp 2 Stunden und 30 Minuten letztendlich sogar in die Knie. „Es ist ein unglaubliches Gefühl. Vor zwei Tagen habe ich noch in Rom ein Finale gespielt und jetzt konnte ich mit dieser Leistung aufzeigen. Ich bin sehr happy, auch wenn das Match eine richtige Challenge war. Marin ist ein super Spieler, aber ich habe heute die entscheidenden Punkte gemacht. Ich will dieses Gefühl jetzt einfach genießen“, verrät der 23-Jährige nach seinem Erfolg.

Aber auch die Partie des zweiten Superstars, Fabio Fognini, verlief anders als erwartet. Sein österreichischer Kontrahent Neil Oberleitner hielt die Partie lange offen, forderte den 37-jährigen Italiener bis zum Schluss – und jubelte am Ende über den Sieg (5:7, 6:3, 6:2). „Es fühlt sich unglaublich an – vor heimischem Publikum, genau hier, wo wir auch Meisterschaft spielen. Ich war extrem nervös vor der Partie, aber dann habe ich mich voll auf meine Aufgabe fokussiert. Ich habe meine Return-Position nach dem ersten Satz angepasst, mehr Druck aufgebaut und bin dadurch besser in die Punkte gekommen. Einfach ein richtig geiles Gefühl“, verrät Oberleitner.

Der 25-Jährige trifft nun im Achtelfinale auf Joel Schwärzler, der sich nach drei Marathonmatches am Center Court in der letzten Partie des Tages gegen den Tschechen Tadeas Paroulek mit 6:3, 7:5 durchsetzen konnte. „Mein Level war heute ganz gut. Auch wenn es zu Beginn des zweiten Satzes ein kurzes Down gab, bin ich super happy, dass ich gewonnen habe – das bedeutet mir sehr viel. Die Ergebnisse waren zwar in den letzten Wochen nicht ganz wie gewünscht, aber im Training verbessere ich alle Schläge und fühle mich richtig gut. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich es im Match zeigen kann – mit dem richtigen Mindset von jetzt sollte das möglich sein.“

Zurück