Österreicher-Duell geht an Oberleitner

Der restlos ausverkaufte Center Court bebte – und am Ende durfte am Donnerstagvormittag Neil Oberleitner jubeln: Der 25-jährige Wiener bezwang im Achtelfinale der Danube Upper Austria Open powered by SKE (27. April bis 4. Mai 2025) seinen Landsmann und guten Freund Joel Schwärzler mit 6:4 und 7:6. In einem Match auf Augenhöhe setzten sich Mut und Nervenstärke durch – auch wenn es am Ende nochmals richtig spannend wurde. Weniger Glück hatte hingegen Lukas Neumayer. Der Salzburger musste sich Jérôme Kym (SUI) mit 7:6 und 6:0 geschlagen geben.
Vor vollem Haus entwickelte sich vom ersten Ballwechsel an ein hochklassiges und emotionales Duell zwischen Neil Oberleitner und Joel Schwärzler, das von großem Respekt und beidseitigem Kampfgeist geprägt war. Beide Spieler waren mit einer Wildcard ins Turnier gestartet – und zeigten, dass sie diese mehr als verdient hatten.
„Viertelfinale klingt gut – wie ein Märchen. Es ist wirklich ein Traum für mich“, freute sich Oberleitner nach dem Spiel. „Ich habe versucht, mein Spiel konsequent durchzuziehen. Wenn Joel das Tempo bestimmt, wird es gefährlich. Deshalb wollte ich das verhindern – das hat gut funktioniert. Auch wenn ich im zweiten Satz nach zwei vergebenen Matchbällen richtig nervös war“, gibt der Wiener ehrlich zu. „Da war ich einen kleinen Moment frustriert – aber ich bin ruhig geblieben, habe weniger Fehler gemacht und dann einen super Tiebreak gespielt.“
Auch Schwärzler zeigte eine ansprechende Leistung, haderte im Nachhinein aber mit den vergebenen Chancen: „Er hat ein super Match gespielt. Ich hatte mehr als genug Möglichkeiten, zumindest den zweiten Satz zu holen – leider nicht genutzt. Da bin ich aber selbst schuld, hatte aber auch bei zwei, drei Punkten etwas Pech“, so der Vorarlberger. „Wir kennen unser Spiel in- und auswendig, das Niveau war heute wirklich unglaublich hoch. Ich war zwischenzeitlich vorne, habe ihm aber das Rebreak geschenkt – dann war er wieder voll im Match drin. Im Tiebreak habe ich nicht gut gespielt.“
Für Oberleitner geht es nun im Viertelfinale gegen den Sieger der Partie zwischen Cristian Garin (CHI) und Vilius Gaubas (LTU). Die Vorbereitung darauf beginnt – so der Wiener mit einem Augenzwinkern – „nach dem heutigen Doppel“.
Kym behält die Oberhand
Revanche geglückt: Jérôme Kym hat sich bei den Danube Upper Austria Open powered by SKE für die Niederlage in Tulln vor knapp acht Monaten revanchiert und Lukas Neumayer mit 7:6 und 6:0 besiegt. Der Schweizer steht damit im Viertelfinale des ATP-100-Challengers in Mauthausen.
Dabei begann die Partie vor restlos ausverkauftem Haus noch auf Augenhöhe: Der erste Satz war geprägt von schnellen Ballwechseln, mutigen Returns und aggressivem Spiel beider Akteure. „Der Tiebreak war am Ende okay – ich habe versucht, Punkt für Punkt zu denken und ruhig zu bleiben“, so Kym nach dem Match. „Ich freue mich riesig, dass ich endlich einmal zwei Siege in Serie holen konnte. Das ist wichtig für mein Selbstvertrauen.“
Nach dem gewonnenen ersten Durchgang drehte der Schweizer, der von Markus Hipfl betreut wird, dann richtig auf – und nutzte die schnellen Bedingungen auf dem Center Court clever aus. Kym servierte stark und machte viele leichte Punkte.
Neumayer zeigte sich nach der Partie enttäuscht: „Ich bin heute nie so richtig reingekommen. Der erste Satz war bitter, obwohl er besser war – aber auch da hätte ich Chancen gehabt. Im zweiten habe ich es noch einmal probiert, wollte aggressiver spielen. Aber ich habe es nicht geschafft, das Tempo zu übernehmen oder die Rallys zu diktieren. Er hat sich mit dem Aufschlag viele freie Punkte geholt“, analysierte Neumayer. „Die letzten Wochen waren gut, ich habe starke Matches gespielt – das heute war aber leider zu wenig.“
Jérôme Kym trifft im Viertelfinale nun auf den Sieger der Partie zwischen Alexander Blockx (BEL) und Thiago Seyboth Wild (BRA).